Affiliation:
1. Rehabilitationswissenschaften mit dem Schwerpunkt Psychologie, Institut für Bildungsforschung in der School of Education, Bergische Universität Wuppertal, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Bisherige Befunde der Wirksamkeitsforschung zeigen, dass Achtsamkeitsinterventionen geeignete Präventions- und Interventionsmaßnahmen für die mentale Gesundheit von Jugendlichen darstellen können. Im deutschen Sprachraum fehlt bislang jedoch ein diagnostisches Instrument zur Erfassung von Achtsamkeit im Jugendalter. Ziel der vorliegenden Studie war es, ein deutschsprachiges Messinstrument zur multidimensionalen Erfassung von Achtsamkeit bei Jugendlichen zu konzipieren, welches entwicklungsbedingte Charakteristiken der Zielgruppe berücksichtigt. Eine Hauptachsenanalyse (principal axis factoring) mit anschließender Second-Order-Faktorenanalyse ( N = 400; 12 – 20-Jährige) ergab ein Achtsamkeitsinventar mit fünffaktorieller Struktur sowie einem Faktor höherer Ordnung. Abgebildet werden die Facetten Gegenwärtiges Bewusstsein, Bewusstes Handeln, Akzeptanz, Kognitive Nicht-Reaktivität sowie Emotionale Nicht-Reaktivität. Die Faktorenstruktur wurde an einer zweiten Stichprobe ( N = 317 Jugendliche, 162 Mädchen) konfirmatorisch überprüft. Die Untersuchungen zeigen erwartungskonforme Zusammenhänge zwischen Achtsamkeit sowie Problemverhalten ( r zwischen -.20 und -.49), prosozialem Verhalten ( r = .10) und Schulerfolg ( r = .18). Interne Konsistenzen der Skalen liegen im akzeptablen Bereich (α = .58-.75).