Affiliation:
1. Fakultät für Sozialwissenschaften, Universität Mannheim, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Bislang existierte im deutschen Sprachraum keine Skala, welche die Tendenz von Individuen erfasst, zentrale Aspekte des Selbst zu bestärken (z. B. eigene wichtige Werte). Das Ziel der vorliegenden Studie war es, eine deutsche Version des Spontaneous Self-Affirmation Measure zu validieren ( Harris et al., 2019 ): das Dispositionale Selbstaffirmationsmaß (DSAM). Hierfür führten wir eine querschnittliche Untersuchung an einer Stichprobe von Studierenden ( N = 219) und eine weitere an einer Stichprobe von Arbeitnehmenden ( N = 229) durch. Die Ergebnisse beider Studien sprechen für eine hohe Reliabilität der Skala und deuten darauf hin, dass (1) der Skala eine Bifaktor-S-1-Struktur zugrunde liegt mit einem Self-Affirmation-Generalfaktor und zwei spezifischen Inhaltsfaktoren (Affirmation durch Stärken und soziale Beziehungen). Darüber hinaus (2) sprechen die Zusammenhänge des DSAM mit anderen Selbstbestärkungsstrategien, mit Selbstintegrität und Selbstwirksamkeit für die konvergente und divergente Validität der Skala. Entgegen den Erwartungen zeigte sich jedoch kein signifikanter Zusammenhang mit Defensivität. Mit dem DSAM steht dem deutschsprachigen Raum erstmals ein validiertes Messinstrument zur Erfassung der dispositionalen Selbstaffirmation zur Verfügung.