Affiliation:
1. Universität Wien
2. Karl-Franzens-Universität Graz
Abstract
Zusammenfassung. Nahezu die Hälfte der Studierenden an österreichischen psychologischen Instituten kommt aus dem Nachbarland Deutschland. Ein wesentlicher Grund dafür ist die dortige strenge Numerus Clausus-Selektion. Allerdings kehren viele dieser Studierenden nach einem Abschluss wieder in ihr Heimatland zurück, was zur Folge hat, dass Österreich zahlreiche Psycholog_innen für den deutschen Arbeitsmarkt ausbildet und mittelfristig vielleicht sogar ein Mangel an Psycholog_innen zu befürchten ist. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie Heimkehr- und Bleibemotive deutscher Studierender in Österreich. 453 Absolvent_innen aus den letzten drei Jahren an vier Universitätsstandorten nahmen an der Studie teil. Die deutschen Studierenden weisen im Vergleich zu ihren Kolleg_innen aus Österreich eine höhere Erfolgsquote beim Aufnahmeverfahren, eine etwas geringere mittlere Studiendauer und einen besseren Gesamtnotenschnitt im Studium auf. Es können vier „Lebensmittelpunktgruppen“ nach Abschluss des Studiums gebildet werden, die sich deutlich in ihren Motiven zur Wahl des Lebensmittelpunkts unterscheiden. Familiäre Bindungen und bessere Karrieremöglichkeiten sind zentrale Motive für die Rückkehr nach Deutschland nach dem Studium, die regionalen Bindungen an Österreich bleiben meist eher gering.
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5. Koch,
F. (2018). Deutsche Psychologieabsolvent_innen in Österreich: Die Rolle von Motivationen und Persönlichkeitsunterschieden in selektiven Wanderbewegungen nach dem Studium (Masterthese). Graz: Karl Franzens Universität Graz.