Affiliation:
1. Psychologisches Institut der Goethe-Universität Frankfurt, Deutschland
2. Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg, Deutschland
3. Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Angesichts der wachsenden Bedeutung der Psychotherapie als Anwendungsbereich der Psychologie wird Grundlagenwissen in der Psychotherapieforschung immer noch zu wenig berücksichtigt. Die vorliegende Studie verfolgte die Frage, welche Potenziale und Hindernisse translationaler Psychotherapieforschung aus der Sicht von Hochschullehrer_innen gesehen werden. Dieser Frage ging eine qualitative Studie nach, in der vorgegebene Themen in Fokusgruppen diskutiert und die Diskussionsbeiträge qualitativ ausgewertet wurden. Methode: Nach inhaltlicher Diskussion innerhalb der PSYCHANGE-Forschungsgruppe der Universitäten Gießen, Marburg und Frankfurt wurde ein Interviewleitfaden entwickelt, der drei Forschungsfragen für die Fokusgruppen enthielt: 1. Wie können Grundlagenerkenntnisse besser in psychotherapeutische Interventionen transferiert werden? 2. Wie kann die Kommunikation und Kooperation zwischen grundlagenorientierten und klinischen Forscher_innen gefördert werden? 3. Wie kann die Rückkopplung klinischer Erkenntnisse zu den Grundlagen verbessert werden? Mit 24 Professor_innen und 7 Nachwuchswissenschaftler_innen der beteiligten drei Psychologischen Institute wurden insgesamt 8 Fokusgruppen durchgeführt, in denen Vertreter_innen aus psychologischen Grundlagenfächern und klinischen Anwendungsbereichen vertreten waren. Die Audioaufnahmen der online durchgeführten Fokusgruppen wurden transkribiert und von zwei unabhängigen Rater_innen analysiert. Die Interrater-Übereinstimmung betrug hinsichtlich der Kodierungen identifizierter Texteinheiten 73 % und den hieraus abgeleiteten Oberkategorien 100 %. Ergebnisse: Es wurden acht Kategorien zu Potenzialen und Hindernissen translationaler Psychotherapieforschung identifiziert: Kommunikation, Gemeinsame Forschung, Methodennutzung / -weiterentwicklung, Strukturelle / hochschulpolitische Faktoren, Translation vermitteln / lernen, Anwendungsperspektiven, Rechtliche Barrieren, Motivationale und sonstige Einflüsse. Zusätzlich wurden die spezifischen Translationspfade analysiert. Am häufigsten wurde die Translation von den Grundlagenfächern der Psychologie in die Psychotherapieforschung und in die klinisch-psychologischen Grundlagen angesprochen. Am seltensten wurde die Translation von den Grundlagen in die Klinische Praxis und von der Klinischen Praxis in die Psychotherapieforschung benannt. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Befragung sprechen dafür, Translation im Kontext universitärer Lehre im Fach Psychologie, in den Gremien und Forschungsgruppen an psychologischen Instituten, sowie in den Gremien von Projektträgern zu thematisieren und zu fördern.
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