Affiliation:
1. Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID), Trier
2. Universität Trier
Abstract
Zusammenfassung. Paneldaten sind für die Untersuchung kausaler Zusammenhänge und die Beantwortung längsschnittlicher Fragestellungen unverzichtbar. Es ist allerdings umstritten, welchen Effekt die wiederholte Befragung von Panelteilnehmern auf die Qualität von Paneldaten hat. Der zu erwartende Lerneffekt der Teilnehmer bei wiederholter Teilnahme wird als Panelkonditionierung bezeichnet und kann sowohl positive als auch negative Folgen für die Validität der Paneldaten aufweisen. Insbesondere bei sensitiven Items werden Auswirkungen auf die soziale Erwünschtheit der gemachten Angaben erwartet. Die verfügbare Evidenz zu Konditionierungseffekten bei sensitiven Fragen legt unterschiedliche Effekte je nach Art der Frage nahe und wurde bisher lediglich in Form narrativer Reviews aufgearbeitet. In der vorliegenden Meta-Analyse werden anhand der verfügbaren experimentellen Evidenz (154 Effektstärken aus 19 Berichten) Konditionierungseffekte in Abhängigkeit von der Art der Frage, sowie der Häufigkeit und der Abstände zwischen den Erhebungen (Dosiseffekte) untersucht. Standardisierte Mittelwertunterschiede zwischen wiederholt teilnehmenden und erstmalig teilnehmenden Probanden werden mittels Mehrebenen-Meta-Regressionen analysiert. Dabei zeigen sich nur geringe Effekte vorheriger Befragungen auf das Antwortverhalten in Folgewellen. Nach aktuellem Stand kann daher davon ausgegangen werden, dass die Qualität von Paneldaten nicht in relevantem Maße von Konditionierungseffekten beeinflusst wird. Grenzen der vorliegenden Meta-Analyse und relevante Forschungslücken werden diskutiert. Eine englische Übersetzung als Rohfassung dieses Artikels finden Sie als Elektronisches Supplement 1. ESM1 .
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