Affiliation:
1. Lehrstuhl für Kognitionspsychologie, Ruhr-Universität Bochum
2. Institut für systemische Neurowissenschaften, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Abstract
Zusammenfassung. Die Furchtkonditionierung stellt ein bedeutsames Paradigma zur Untersuchung von emotionalen Lern- und Gedächtnisprozessen dar. Nach einer ungefähr hundertjährigen Geschichte wird deutlich, dass die Furchtkonditionierung nicht nur einen wichtigen Beitrag zur speziesübergreifenden Grundlagenforschung liefert, sondern auch unterschiedliche Anwendungsfelder zu neuen Erkenntnissen inspirieren kann. In diesem Übersichtartikel soll das grundlegende Paradigma mit verschiedenen methodischen Überlegungen zur experimentellen Durchführung vorgestellt werden. Im Anschluss werden ausgewählte Anwendungsbereiche der Furchtkonditionierung innerhalb der psychologischen Disziplinen dargestellt: die Allgemeine Psychologie wird bezüglich allgemeingültiger Gesetzmäßigkeiten von Lern- und Gedächtnisprozessen angesprochen, die Differentielle Psychologie wegen bedeutsamer interindividueller Unterschiede, die Biologische Psychologie und Neuropsychologie in Bezug auf physiologische und anatomische Grundlagen der Furchtkonditionierung, die Sozialpsychologie im Zuge der Einstellungsforschung, die Entwicklungspsychologie aufgrund altersspezifischer Aspekte sowie die Klinische Psychologie und Psychotherapie im Hinblick auf die Pathogenese von Angsterkrankungen und der Expositionstherapie. Insgesamt betrachtet hat die Furchtkonditionierung das Potenzial nicht nur unterschiedliche Disziplinen der Psychologie in synergistischer Weise zusammenzubringen, sondern auch die verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkte zu unterstreichen.
Cited by
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