Symptomatik bei kriegs- und folterüberlebenden Flüchtlingen, mit und ohne Psychotherapie

Abstract

Zusammenfassung. Ins Behandlungszentrum für Folteropfer Berlin (BZFO) kommen hauptsächlich Flüchtlinge. Fragestellung: In einer explorativen Studie wurden Patienten nach ihrer Aufnahme (t1) und etwa ein Jahr später (t2) untersucht. Patienten, die psychotherapeutisch behandelt wurden und für die wir Stellungnahmen schrieben (N = 21) und solche, für die wir ausschließlich diagnostisch tätig wurden (N = 33), wurden verglichen. Methode: Die Datenerhebung erfolgte mit Fragebogen (IES-R, PDS, SCL-90-R, SUD). Ergebnisse: Die Ergebnisse verdeutlichen eine sehr hohe Symptombelastung beider Gruppen zu beiden Untersuchungszeitpunkten, die Symptomatik hatte sich trotz Therapie nicht verändert. Ursachen dafür können eine subobtimale Therapie sein, aber auch die rechtliche Verknüpfung von Aufenthaltssituation und Erkrankung, außerdem kann die jahrelang andauernde Abschiebebedrohung eine Besserung behindern.