Affiliation:
1. Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen
2. Universität Bern
Abstract
Zusammenfassung. Obschon normative Erwartungen an Sport als Freizeitbeschäftigung mit gewaltpräventiver Wirkung immer wieder postuliert werden, sind empirische Befunde zum Zusammenhang zwischen Sport und Gewalt inkonsistent. Einhellig werden jedoch positive Auswirkungen des Sporttreibens auf das Wohlbefinden berichtet, ebenso wie negative Assoziationen zwischen Wohlbefinden und Gewaltverhalten. Vor einem sozialisations- und stresstheoretischen Hintergrund wird in der vorliegenden querschnittlichen Befragung von 1664 Schweizer Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren die Annahme geprüft, ob ein indirekter Zusammenhang zwischen Sportengagement und Gewaltverhalten besteht, der durch das Wohlbefinden vermittelt wird. Die mit Strukturgleichungsmodellen gewonnenen Ergebnisse liefern schwache Unterstützung für diese Annahme. Allerdings sind die Pfadkoeffizienten klein (Sport – Wohlbefinden: β = .39; Wohlbefinden – Gewaltverhalten: β = −.13) und der indirekte Effekt entsprechend gering (−.05). Es wird gefolgert, dass Sportangebote für Jugendliche deren Bedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und sozialem Anschluss befriedigen müssen, um Wohlbefinden zu erhalten bzw. zu fördern, welches wiederum als Ressource gegen deviantes Verhalten dienen kann.
Subject
Applied Psychology,Physical Therapy, Sports Therapy and Rehabilitation,Social Psychology
Cited by
3 articles.
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