Author:
Amelang Manfred,Schmidt-Rathjens Claudia
Abstract
Zusammenfassung. Die Befundliteratur zu den ätiologisch bedeutsamen Faktoren bei Krebs- und koronaren Herzerkrankungen (KHK) lässt auf einen nur sehr geringen Stellenwert von Persönlichkeitsfaktoren schließen. Nicht mehr als 1 bis 2% der Gesundheits-Krankheitsvarianz sind auf differentialpsychologische Variablen zurückführbar, von denen vorrangig Verlusterlebnisse, Depressionen und gehemmter Gefühlsausdruck mit Krebs in Verbindung gebracht werden, während Typ A-Verhalten sowie dessen Komponenten Ehrgeiz, Ärger und Feindseligkeit mit KHK korrelieren sollen. Verschiedene Anzeichen sprechen dafür, dass im Zuge der Forschung die Bedeutung psychologischer Merkmale im Vergleich zu den bekannten biomedizinischen Risikofaktoren weiter zurückgegangen ist. Als Ursache dafür kommen verschiedene methodische Gesichtspunkte in Betracht, darunter geänderte Zusammensetzung der Stichproben, andere Diagnoseinstrumente und die Einführung immer stringenterer Kontrollen für konfundierende Faktoren. Denkbar ist aber auch, dass sich als Folge der Publikation von Forschungsergebnissen zu Krebs und KHK die untersuchten Krankheiten selbst - und damit ihr Verursachungsgeflecht - geändert haben, etwa über andere Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten. Angesichts der geringen Bedeutung psychologischer Faktoren erscheinen Spekulationen darüber müßig, wie im Einzelnen die Kausalketten von Persönlichkeit zu Krankheit beschaffen sind.
Cited by
11 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献
1. The Type A Behavior Pattern;The Handbook of Stress and Health;2017-02-18
2. Mental Health and Physical Health (Including HIV/AIDS);International Encyclopedia of Public Health;2017
3. Hans Eysenck: A research evaluation;Personality and Individual Differences;2016-12
4. Type A Behavior and Cardiovascular Disease;Handbook of Psychocardiology;2016
5. Type A Behavior and Cardiovascular Disease;Handbook of Psychocardiology;2015