Author:
Gödecke Ruben,von Tiedemann Andreas
Abstract
In dreijährigen Fruchtfolgeversuchen an zwei Standorten nördlich von Göttingen wurde der Einfluss der Vorfrüchte Mais, Zuckerrübe und Weizen auf den Ährenbefall, die Mykotoxinbelastung und die Zusammensetzung der Fusariumpopulation an Ähren in der Folgefrucht Winterweizen untersucht. In den Versuchsjahren 2007, 2008 und 2009 traten witterungsbedingt unterschiedliche Bedingungen für Fusarium-Ähreninfektionen in Weizen auf. Beim Vergleich der gewichteten Faktoreffekte zeigte sich die dominierende Bedeutung der Witterung auf den Mykotoxingehalt in den Körnern. Die Deoxynivalenolgehalte auf beiden Standorten unterschieden sich signifikant, die relativen Standorteffekte waren unabhängig von den Versuchsjahren. Im Gegensatz dazu variierten die Faktoreffekte der drei Vorfruchtvarianten Mais, Winterweizen und Zuckerrübe zwischen den Befallsjahren. In einem durchschnittlichen Befallsjahr wie 2009 war eine Differenzierung zwischen allen drei Vorfruchtvarianten möglich. In einem Starkbefallsjahr wie 2007 unterschieden sich die Getreideproben aus den Vorfruchtvarianten Zuckerrübe und Winterweizen hinsichtlich ihres Mykotoxingehaltes jedoch nicht signifikant, eine Differenzierung war nur zu den Proben der Vorfruchtvariante Mais möglich. Die Zusammensetzung der Pilzpopulation an den Ähren zeigte, dass Fusarium graminearum unabhängig von der Vorfrucht und dem Jahreseffekt als Leitpathogen auftrat. Aus den vorliegenden Untersuchungen kann gefolgert werden, dass die relative Vorfruchtwirkung von Zuckerrübe und Weizen auf den Mykotoxingehalt in der Folgefrucht Winterweizen von der saisonalen Jahreswitterung und dem daraus resultierenden Befallsdruck mit Ährenfusarium abhängig ist. Die Ursachen, die in Risikojahren zu unerwartet erhöhten Mykotoxingrenzwerten auch nach Zuckerrüben führen können, müssen im Einzelnen noch aufgeklärt werden.
Publisher
Verlag Dr. Albert Bartens KG
Reference17 articles.
1. Anon. (2005): Verordnung (EG) Nr. 856/2005 der Kommission vom 6. Juni 2005 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 466/2001 in Bezug auf Fusarientoxine. ABl. EG Nr. L 143, 3
2. Atanasoff, D. (1920): Fusarium-blight (scab) of wheat and other cereals. Journal of Agricultural Research 10, 1–33
3. Bergstrom, G.C.; Waxman, D.; Schmalle III, D.G.; Bradley, C.A.; Sweets, L.E.; Wegulo, S.N.; Keller, M.D. (2009): Effects of within-field corn debris in microplots on FHB and DON in ten U.S. winter wheat environments in 2009. in: Canty, S.; Clark, A.; Mundell, J.; Walton, E.; Ellis, D.; Sanford, D. van (Hrsg.): Proceedings of the 2009 National Fusarium Head Blight Forum. University of Kentucky, 22
4. Brandfaß, C.; Weinert, J. (2009): Ährenfusarien wieder ein Problem? Land & Forst 21, 16–19
5. Champeil, A.; Dore, T.; Fourbet, J.F. (2004): Fusarium head blight: epidemiological origin of the effects of cultural practices on head blight attacks and the production of mycotoxins by Fusarium in wheat grains. Plant Science 166, 1389–1415