Author:
Pfister Kurt,Knubben-Schweizer Gabriela
Abstract
ZusammenfassungAnthelminthikaresistenzen von Magen-Darm-Würmern bei kleinen Wiederkäuern, aber auch bei Rindern und Pferden sind inzwischen weit verbreitet. Verantwortlich für die zunehmenden Anthelminthikaresistenzen ist unter anderem ein breiter Einsatz aller auf dem Markt verfügbaren Wirkstoffe. Ein breiter Einsatz führt zu einer Selektion natürlich vorkommender Resistenzgene innerhalb Parasitenpopulationen. Die aktuell praxistauglichste Methode zur Beurteilung der Wirksamkeit eines Anthelminthikums ist der Eizahlreduktionstest. Zur Verlangsamung der Resistenzentwicklung müssen die verfügbaren Wirkstoffe reduziert und selektiv eingesetzt werden. Ein Teil der Herde bleibt bei der selektiven Entwurmung unbehandelt. Es gilt also, die Tiere zu erkennen, die eine Behandlung aus gesundheitlichen oder wirtschaftlichen Gründen benötigen. Die Befunde können an Einzel tieren oder an ausgewählten Tiergruppen erhoben werden. Um zu entscheiden, welche Gruppen von Tieren einer Herde behandelt werden müssen (Targeted Treatment), eignen sich beispielsweise die Unter suchung von Sammelkotproben (Rind und kleine Wiederkäuer), die Messung der Pepsinogenkonzentration im Serum (Rind) oder die Bestimmung von Antikörpern gegen Ostertagia-ostertagi-Antigene in der Tank milch (Rind). Für die Einzeltierbehandlung (Targeted Selective Treatment) können Kriterien wie Eiausscheidung (Rind und kleine Wiederkäuer), Farbe der Konjunktiven als Hinweis für den Befall mit Haemonchus contortus (FAMACHA®, kleine Wiederkäuer), Nährzustand adulter Tiere (kleine Wiederkäuer), Gewichtszunahme bei Jungtieren (Rind und kleine Wiederkäuer) und Kotkonsistenz (kleine Wieder käuer) herangezogen werden. Diese Entscheidungskriterien lassen sich auch kombinieren, was die Aussagekraft steigert. Des Weiteren sollte zu Beginn der Weidesaison regelmäßig eine Wirksamkeitsprüfung der eingesetzten Wirkstoffe erfolgen und während der Weide saison durch Weidemanagement versucht werden, den Parasitendruck gering zu halten. Ziel des selektiven, nachhaltigen Anthelminthikaeinsatzes ist die reduzierte Anwendung von Wirkstoffen bei erhaltener Produktivität und Gesundheit der Tiere und somit eine längere Wirksamkeit der verfügbaren Präparate.
Subject
General Veterinary,Food Animals
Cited by
3 articles.
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