Abstract
Zusammenfassung
Der Artikel setzt sich mit dem Gedanken auseinander, man müsse auf den Aufstieg des Rechtspopulismus reagieren, indem man „die Ängste der Menschen ernst nimmt“. Während sich tatsächlich feststellen lässt, dass der Erfolg rechtspopulistischer Parteien mit der Verbreitung von Ängsten und Sorgen in der Bevölkerung verbunden ist, zeigt ein genauerer Blick, dass dabei verschiedene Formen von Angst zu unterscheiden sind. Dies sind insbesondere rational begründbare Befürchtungen vor Präkarisierung und sozialem Abstieg einerseits und projektive Ängste vor ohnehin marginalisierten sozialen Gruppen andererseits. Während gegen Rechtspopulismus positionierte politische Akteure die ersteren Ängste in dem Sinne ernst nehmen können, dass sie beispielsweise den Kampf gegen Wohnungsnot und Prekarisierung. auf ihre Agenda setzen, können sie die letzteren Ängste nur adressieren, indem sie sich mit ihnen näher auseinandersetzen. Um dies darzulegen, werden diese Ängste im Artikel einerseits aus der Perspektive sozialpsychologischer Autoritarismustheorien, andererseits aus der Perspektive diskurs- und machtanalytischer Rassismustheorien diskutiert.
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