Abstract
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Auf dem 1913 in Wien stattfindenden Zionistischen Kongress wurde Chaim Weizmann beauftragt die auf Achad Ha’am zurückgehende Idee eines jüdisch-geistigen Zentrums durch die Gründung der Hebräischen Universität in Jerusalem zu realisieren. Die Vorstellung einer Universität des jüdischen Volkes blieb auch dann fester Bestandteil der zionistischen Vision, als mit der Balfour-Erklärung von 1917 die politische Begründung einer jüdischen Heimstätte in greifbare Nähe rückte. Beides fand 1925 auf dem Skopusberg bei der Inauguration der Universität in Anwesenheit des britischen Außenministers Arthur James Balfour seinen symbolischen Ausdruck. Mit der Flucht deutsch-jüdischer Gelehrter in den 1930er-Jahren und aufgrund der verzweifelten Versuche jüdischer Studierender, Mittel- und Osteuropa zu verlassen, änderten sich die Erwartungen an die Universität. Von nun an sollte sie zu einem „Nachtasyl“ werden. Bald darauf, ab Mitte der 1940er-Jahre, geriet sie zum Kampfschauplatz zwischen Juden und Arabern, um schließlich zur Universität des jüdischen Staates zu avancieren und als Ort der Gelehrsamkeit inmitten einer geteilten Stadt zu wirken. Der Aufsatz bietet einen Blick in das erst vor Kurzem konservierte Historische Archiv der Hebräischen Universität, um diese Entwicklungen zu erhellen.
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