Author:
Thomas Lothar,Thomas Christian
Abstract
Zusammenfassung:Traditionell wird eine mangelnde Eisenverfügbarkeit häufig erst im Rahmen einer klinisch relevanten Eisenmangelanämie diagnostiziert. Zu diesem Zeitpunkt besteht entweder ein totaler Eisenmangel oder das Eisen ist Inflammations-bedingt in Makrophagen sequestriert und steht den Funktionsstellen nicht zur Verfügung. In beiden Fällen kann die Therapie langwierig und anspruchsvoll sein. Jedoch kann auch ohne klinisch relevante Anämie die Eisenverfügbarkeit vermindert sein, z.B. bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, transient intraoperativ nach Blutverlust, bei Mehrfach-Blutspendern oder Frauen im gebärfähigen Alter. Die mangelnde Eisenverfügbarkeit kann mit subklinischem Eisenmangel, totalem Eisenmangel, Eisen-restriktiver Erythropoese, meist in Kombination mit der Anämie chronischer Erkrankungen assoziiert sein, oder Therapie-bedingt als funktioneller Eisenmangel vorliegen. Die Inflammations-bedingte Sequestration von Eisen ist bei Patienten mit chronischer Erkrankung, z. B. bei schwerer Herzinsuffizienz, eine wichtige Ursache für eine prälatente Anämie und damit verbundener Verminderung der Lebensqualität. Vor Therapie ermöglicht die Bestimmung biochemischer Marker, hämatologischer Indices oder die Anforderung multivariabler Systeme (diagnostischer Eisenblot, Eisenscore) die Diagnose einer mangelnden Eisenverfügbarkeit im prälatenten Stadium. In der Vergangenheit wurde die Diagnose des Eisenmangels häufig erst im Rahmen einer klinisch relevanten Anämie diagnostiziert. Ferritin und die Transferrinsättigung waren die wesentlichen Untersuchungen. Neuere Tests ermöglichen die frühzeitige Diagnose einer mangelnden Eisenverfügbarkeit, so daß diese therapiert werden kann bevor sich das Vollbild einer klinisch relvanten Eisenmangelanämie darstellt. Dies bietet sich insbesondere für Personengruppen an, die ein erhöhtes Risiko für eine Eisenmangelanämie haben.
Subject
Biochemistry (medical),Medical Laboratory Technology,Clinical Biochemistry
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