Abstract
Zusammenfassung
In der Forschung zum politischen System des spätrepublikanischen Roms werden besonders Comitien, Contiones und Spiele als Gelegenheiten untersucht, bei denen das römische Volk seine politische Meinung äußern konnte. Die drei Gelegenheiten waren allerdings elitendominiert, was eine unabhängige politische Meinungsäußerung seitens der Nicht-Elite zwar nicht unmöglich machte, doch aber erschwerte. Im folgenden Aufsatz sollen dagegen mit circuli, Statuensetzungen und funera popularia Plattformen untersucht werden, die von der Elite nicht einfach kontrolliert werden konnten. Eine elitenunabhängige Meinung, so die These, konnte insbesondere in diesen Foren ausgebildet und gezeigt werden. Zum besseren Verständnis wird der Gegenstand anhand des politologischen Konzepts der ‚unverfassten‘ Partizipationsformen untersucht.
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