Abstract
Zusammenfassung
Der Beitrag behandelt die Phylenreform von 307/06 v. Chr. in Athen und Attika, die durch die Einführung von zwei neuen Phylen, Antigonis und Demetrias, veranlasst wurde, so dass es fortan zwölf Phylen gab. Dies zog die Neuverteilung etlicher Demen nach sich. Gefragt wird zum einen nach dem konkreten administrativen Ablauf dieser Umstellung, zum anderen nach einem möglichen Muster hinter der Zuweisung der Demen an die neuen Phylen bzw. der damit verbundenen Rolle topographischer und prosopographischer Faktoren. Zudem ist von Interesse, worin die Folgen aus der Umstrukturierung, etwa für das Monument der Phylenheroen oder für die Verwaltungspraxis, bestanden und warum das neue System so lang Bestand hatte. Von der Umstellung vom Dezimal- auf das Duodezimalsystem waren in jedem Fall alle Bürger betroffen; ein Vorteil der Reform dürfte auch darin bestanden haben, Korrekturen innerhalb der Demenverteilung mit Blick auf die Bouleutenzahl anbringen zu können. Die neue Untergliederung spricht dafür, dass trotz einer nachlassenden inschriftlichen Praxis von einem Niedergang der Demen und Phylen seit dem ausgehenden 4. Jh. keine Rede sein kann.
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