Affiliation:
1. Aus dem Anorganisch-chemischen Laboratorium der Technischen Hochschule München
Abstract
Bei der Einwirkung von CO unter Druck auf Cr(C5H5)2 entsteht je nach Steigerung der Temperaturbedingungen zunächst schwarzbraunes, paramagnetisches, salzartig gebautes [(C5H5)Cr(CO)3
(δ-)[(C5H5)2Cr](δ+), dann blaugrünes, diamagnetisches [(C5H5)Cr(CO)3]2 oder schließlich reines Cr(CO)6. Ein primärer Reaktionsgang über (C5H5)Cr(CO)3-„“Radikale” ist anzunehmen.
Setzt man der Druckreaktion H2 zu, so läßt sich ein leicht flüchtiger, gelber, diamagnetischer Cyclopentadienyl-chrom-tricarbonyl-wasserstoff (C5H5)Cr(CO)3H erhalten, der zum Zerfall nach
2 (C5H5)Cr(CO)3H → [(C5H5)Cr(CO)3]2 + H2
neigt. Sein Säurecharakter ergibt sich aus der Löslichkeit in wässerigen Alkalien, das darin vorliegende gelbe [(C5H5)Cr(CO)3]--Anion kann als gelbes [(C5H5)Cr(CO)3]2Hg oder violettbraunes [(C3H5)2Co][(C5H5)Cr(CO)3] ausgefällt werden.
Als Durchdringungskomplex reiht sich die Verbindung folgerichtig der Reihe
(C5H5)V(CO)4 (C5H5)Cr(CO)3H (C5H5)Mn(CO)3
ein. Ein homologer Cyclopentadienyl-molybdän-tricarbonyl-wasserstoff (C5H5)Mo(CO)3H sowie Cyclopentadienyl-wolfram-tricarbonyl-wasserstoff (C5H5)W(CO)3H lassen sich ihr bereits an die Seite stellen.
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