Affiliation:
1. Lehrstuhl für Zellbiologie, Institut für Biologie II. Universität Freiburg i. Br.
Abstract
Die Cellulose pflanzlicher Schleime (von Quittenkernen und Senfsamen) wurde direkt, nach Aceton-Fällung und nach Alkali-Extraktion im Negativkontrastverfahren (Phosphorwolframsäure und Uranylacetat) auf hydrophilisierten Trägerfolien elektronenmikroskopisch untersucht. Die einzeln liegenden Fibrillen besitzen Breiten von 100 Å bis hinunter zu 10 —12 A. Derartig dünne Fibrillen stellen die kleinsten bisher im Elektronenmikroskop nachgewiesenen Polysaccharidstrukturen dar. Darüber hinaus läßt sich feststellen, daß die für Cellulosefibrillen charakteristische bandförmige Struktur auch für Fibrillen mit Abmaßen im Bereich der „Elementarfibrillen“ von FREY-WYSSLING und MÜHLETHALER zutrifft. Die kleinsten noch gut meßbaren Fibrillenbänder haben Querschnitte von etwa 12 —15·30 —40 Å. Die Messungen widerlegen bisher weithin akzeptierte Vorstellungen von einer Elementarfibrille mit einem Querschnitt von ca. 35·35 Å als kleinster Struktureinheit nativer Cellulose. Aus den gefundenen Fibrillendimensionen ergeben sich Folgerungen für die gegenwärtig zur Diskussion stehenden Cellulose-Modelle.
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