Affiliation:
1. Kiel Centre for Globalization , Institut für Weltwirtschaft , Kiellinie 66 , 24105 Kiel Germany
Abstract
Zusammenfassung
Deutschland hat seit Jahren einen Leistungsbilanzüberschuss, der international kritisiert wird. Die Bedeutung der deutschen Direktinvestitionen im Ausland ist dabei in den letzten Jahren stark gestiegen. Vor diesem Hintergrund untersuchen Holger Görg und Léa Marchal die Effekte von Direktinvestitionen auf Unternehmen im Gastland. Dazu werden Unternehmensdaten für Frankreich verwendet. Insgesamt liefert die Studie zwei wirtschaftspolitisch relevante Ergebnisse. Zum einen haben deutsche Übernahmen von französischen Unternehmen im Durchschnitt keine negativen Auswirkungen auf Produktivität, Qualifikationsstruktur und Handelsaktivität der übernommenen Unternehmen. Zum anderen zeigt sich, dass sich die Präsenz deutscher Unternehmen positiv auf französische Unternehmen, die in derselben Industrie angesiedelt sind, auswirkt. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Produktivität und Qualifikationsstruktur als auch der Export- und Importaktivität der Unternehmen. Der Effekt auf Exporte erscheint dabei stärker als der auf Importe. Dies hat Implikationen für die Leistungsbilanz. Zwar erhöhen, saldenmechanisch, deutsche Direktinvestitionen im Ausland den bestehenden Leistungsbilanzüberschuss der Bundesrepublik. Sie haben jedoch auch Implikationen für Unternehmen im Empfängerland, die ihre Produktivität und Handelsaktivität steigern.
Subject
Political Science and International Relations,Geography, Planning and Development
Cited by
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