Zur Konstitution der Hefenucleinsäure

Abstract

AbstraktVon Hefenucleinsäuren verschiedenen Ursprungs werden die Diffusionskonstanten und bei einigen auch die Sedimentationskonstanten in der Ultrazentrifuge gemessen. Hieraus werden die Molekulargewichte und die Formkonstanten der Nucleinsäuren ermittelt. Um die Verknüpfungsart der Mononucleotide in der Hefenucleinsäure festzustellen, wird Hefenucleinsäure mit kristallisierter Ribonuclease gespalten. Bei maximaler Spaltung mit diesem Enzym entsteht nur ein freies Säureäquivalent auf je 4 Phosphoratome. Werden die mit Ribonuclease erhaltenen Spaltstücke mit „Nucleophosphatase" aus Dünndarmschleimhaut behandelt, so werden die restlichen 3 Säureäquivalente erfaßt, was einer vollständigen Spaltung in freie Mononucleotide entsprechen würde. Die Diffusionskonstante der mit Ribonuclease erhaltenen Spaltstücke w i r d gemessen. Es ergibt sich nicht der für ein Tetranucleotid erwartete Wert, sondern der eines Mononucleotids. Das Gemisch der Spaltstücke wird weiterhin elektrophoretisch untersucht. Zur Deutung der gewonnenen Ergebnisse wird angenommen, daß die Verknüpfung der Mononucleotide untereinander durch Ribonuclease in gleicher Weise gespalten, aber bei einem Teil der entstehenden Mononucleotide die Phosphorsäuregruppe innermolekular verestert wird. Entgegen den bisherigen Anschauungen ergibt sich jedenfalls aus der Spaltung der Hefenucleinsäuren mit Ribonuclease kein Hinweis darauf, daß in ihr besondere Tetranucleotide vorgebildet sind.