Affiliation:
1. FernUniversität in Hagen , Historisches Institut, Lehrgebiet Geschichte der Europäischen Moderne , Hagen , 58097 , Germany .
Abstract
Zusammenfassung
Der Aufsatz argumentiert, dass der Genozid an den Armeniern die Wirkung eines globalen Moments hatte, und dies auf mehreren Ebenen. So wird erstens gezeigt, dass die international vernetzte Armenien-Hilfe ein zentrales Scharnier zwischen einer religiös begründeten und einer zunehmend marktorientierten Organisation humanitärer Hilfe war. Es wird zweitens dargelegt, dass sich um 1900 spezifische Narrative und Bilder kollektiver staatlicher Gewalt herausgebildet haben, die bis in das 20. Jahrhundert hinein Vorstellungen extremer Gewalt prägten und so eine performative Wirkung entfalteten. Und schließlich wird drittens herausgearbeitet, dass diese Vorstellung von Gewalt eng mit einer spezifischen Opferdarstellung verflochten war.