Affiliation:
1. Universität Potsdam , Historisches Institut, Professur für Geschichte des Altertums , Potsdam , 14469 , Germany .
Abstract
Zusammenfassung
Der Aufsatz behandelt die drei unterschiedlichen Hinrichtungsformen, die im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. in Athen angedroht wurden: apotympanismós, Sturz ins Barathron und Schierling. Eine solche Untersuchung verspricht reichen Aufschluss über die demokratische Ideologie, die entsprechenden Diskurse und ihre stetige Verstärkung durch Prozesse und Bestrafungen. Der Aufsatz vertritt dabei die These, dass eine chronologische Analyse dieser Hinrichtungsformen einen wichtigen und bisher unerforschten Beitrag zur Debatte über Kontinuität und Diskontinuität in der athenischen Demokratie vor und nach der Tyrannis der Dreißig leisten kann. Er zeigt, dass die Formen, in denen die Todesstrafe angedroht wurde, das Ausmaß der Änderungen in den Diskursen in der und über die athenische Demokratie nach der Niederlage im Peloponnesischen Krieg erkennen lässt. Die Unterschiede in den Exekutionsformen können einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Verschiebung des Begriffes der „Gleichheit“ vom 5. ins 4. Jahrhundert v. Chr. leisten.