Affiliation:
1. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg , Freiburg , 79085 , Germany .
Abstract
Zusammenfassung
Frühneuzeitliche Massenveranstaltungen wie Herrschereinzüge, Geburtstage und Hochzeiten wurden gezielt als Herrschaftsinstrument eingesetzt, um Status und Prestige, Vormachtstellung und Macht demonstrieren zu können. Während diese Aspekte bereits vielfach Gegenstand der historischen Forschung waren, zielt der vorliegende Beitrag darauf ab, Organisationsstrukturen hinter diesen Spektakeln herauszuarbeiten und konkret danach zu fragen, wie bei diesen spezifischen Ereignissen, bei denen der existierende Raum angeeignet und umgestaltet wurde, Sicherheit hergestellt werden konnte. Anhand der Analyse von Ordnungen und Zeitungsberichten aus dem 18. Jahrhundert (England, Frankreich) wird dabei zweierlei deutlich: Feierlichkeiten wurden erstens als Gefahren- und Bedrohungspotenziale für den urbanen Raum, Mensch und Eigentum wahrgenommen und charakterisiert. Zweitens zeigt der Beitrag, welche Maßnahmen und Mechanismen entwickelt wurden, um die latent vorhandenen Gefahren diskursiv zu antizipieren und praktisch verhindern oder abmildern zu können. Letztlich legt der Beitrag einen Vorschlag vor, Settings- und Konstellationsanalysen als epistemologische Prinzipien neu zu denken.