Abstract
Zusammenfassung
Im ersten Teil dieses Aufsatzes werden einige der Strategien, mit deren Hilfe Atheisten unverdiente Privilegien für ihre Position reklamieren, analysiert. Insbesondere wird dabei auf den Zusammenhang zwischen dem Evidentialismus und der Vorstellung eingegangen, dass der Atheismus die natürliche Ausgangsposition ist („presumption of atheism“, Anthony Flew). Zudem wird untersucht, inwiefern die Ausschaltung des Agnostizismus als dritte Option zwischen Theismus und Atheismus zur diskursiven Privilegierung des Atheismus beiträgt (bei Paul Cliteur). Im zweiten Teil wird der Evidentialismus als kontextabhängige Begründungstheorie rekonstruiert und das (A)theismusproblem im Handlungs- statt im Erkenntniskontext situiert. Dadurch werden einseitige Verteilungen der Begründunglast vermieden, vor allem der atheistische Versuch, der Theistin die volle Begründungslast aufzubürden und gleichzeitig den Atheisten von allen Begründungslasten zu befreien. Dadurch kann der Diskurs um das (A)theismusproblem ohne die Zuschreibung unverdienter Privilegien rekonstruiert werden.
Subject
Philosophy,Religious studies