Abstract
ZusammenfassungDer menschliche Körper ist auffällig mit der Aufforderung zur Veränderung und Überschreitung eines vorgefundenen Zustands verbunden. Die Plastizität des Körpers erlaubt dabei ein gehöriges Quantum Transition. Der Transhumanismus, eine neuere philosophisch-naturwissenschaftliche Bewegung, antwortet entsprechend auf die Grundfrage der Anthropologie mit dem Hinweis auf diese Überschreitungspotentiale und auf die Grundfrage der Ethik mit einem Imperativ zur akzelerierten technischen Verbesserung menschlicher Körper. Auf die Frage nach der Methode antwortet der Transhumanismus unter anderem mit Verweis auf Nanotechnologien und die Vorstellung nanokleiner Werkzeuge, mit deren Hilfe die Materie auf Zellebene kontrolliert werden soll. Zwar ist das Thema Transhumanismus in der theologischen Debatte bisher wenig vorgekommen, allerdings werden einzelne Aspekte transhumaner Visionen diskutiert. Einige aktuelle theologische Stellungnahmen, überwiegend katholischer Provenienz, immunisieren sich gegen ein konstruktives Gespräch mit dem Transhumanismus, in dem Ketzerhüter verteilt und invasive Körpermodifikationen als Neuauflage klassischer Häresien aufgefasst werden. In komparativer Perspektive ist aber ein Zugang innerhalb der Theologie denkbar, der zwar nicht jede invasive Körpermodifikation vorschnell begrüßen, aber auch nicht exorzieren muss. Die Hoffnung auf Fortschritt animiert einen Konnex zwischen Theologie und Transhumanismus, wobei auch erhebliche technische Modifikationen dazu beitragen könnten, menschliche Körper-Wünsche nicht allein auf eine gedachte Zukunft bei Gott zu beziehen.
Subject
Philosophy,Religious studies
Cited by
1 articles.
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1. Transition and Care;Between Moral Hazard and Legal Uncertainty;2018