Philanthropische Inklusionen: Gemeinnützige Stiftungen in der Gesellschaft

Abstract

ZusammenfassungPrivate, gemeinnützige Stiftungen sind nicht nur in allen Bereichen der modernen Gesellschaft präsent, sondern auch ein sichtbarer Gegenstand öffentlicher Debatten und umfangreicher sozialwissenschaftlicher Forschung. Gesellschaftstheoretische Zugriffe, die der facettenreichen Einbettung von Stiftungen in ihre sozialen Kontexte gerecht werden, fehlen bislang. Dieser Beitrag setzt an diesem Desiderat an und lotet das Potenzial einer inklusionstheoretischen Perspektive aus. In einer dreiteiligen, explorativen Skizze untersucht er, wie sich Stiftungen in unterschiedliche gesellschaftliche Inklusionsverhältnisse einfügen, welche Effekte ihre Tätigkeiten auf die Adressierbarkeit von Personen im Stiftungsumfeld haben und welche sozialen Rollen im Kontext von Stiftungen entstehen. Der erste Skizzenteil widmet sich den Ursprüngen moderner Stiftungen in der stratifizierten Gesellschaft des christlichen Mittelalters. Der zweite Teil rekonstruiert das spezielle Verhältnis von Stiftungen und Politik, das sich mit der Ausrichtung auf das Gemeinwohl in der frühen Neuzeit andeutete und bis in die Gegenwart prägend ist. Der dritte Teil blickt auf die Einbettung von Stiftungen in die Inklusionsverhältnisse gesellschaftlicher Funktionssysteme jenseits der Politik.