Abstract
Zusammenfassung
Wendet man eine allgemeine Theorie auf einen bestimmten Sachbereich an, ergeben sich einige Schwierigkeiten. Für die abstrakte Theorie autopoietischer Systeme gilt dies in besonderem Maße. Schon ihre Ausgangsannahmen in Form der These der operationalen Geschlossenheit eines Systems und kognitiver Offenheit gegenüber seiner Umwelt bei gleichzeitig vorausgesetztem Realitätskontinuum findet häufig Widerspruch und die damit verbundenen erkenntnistheoretischen Implikationen eines sich selbstbeobachtenden Systems stoßen auf Unverständnis. Die Sachlage wird mit der Anwendung auf die Realität der Welt des Rechts nicht einfacher, da jetzt zwei Systemreferenzen zugleich in Betracht gezogen werden müssen, da sowohl das Rechts- wie das Gesellschaftssystem Kommunikation als elementare Operation nutzen. Hier muss dann unterschieden werden zwischen der Simultanpräsenz von Ereignissen einerseits und der systemspezifischen Informationsverarbeitung andererseits. Damit können der Begriff der Autonomie des Systems und damit auch das Verständnis der Autonomie des Rechts neu bestimmt werden.
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