Affiliation:
1. Fakultät für das Studium fundamentale, Universität Witten/Herdecke Alfred-Herrhausen-Str. 50, D-58448 Witten
Abstract
Zusammenfassung
Obwohl Talcott Persons die Vermutung formuliert hat, dass Gefühle zusammen mit Intelligenz und Einfluss Austauschmedien im Handlungssystem sind, die in ihrer Bedeutung für die Motivation und Selektion von Handlung in der modernen Gesellschaft an die Stelle, immerhin, der sozialen Schichtung getreten sind, gibt es keine soziologisch prominente Theorie der Gefühle. Erst in jüngerer Zeit wird der Gegenstand wieder entdeckt und etwa unter dem Gesichtspunkt des »emotion work«, der Kompetenz des sozial dosierten Umgangs mit Gefühlen, des Näheren erforscht. In dieser Einleitung in das Themenschwerpunktheft »Soziologie der Emotion« werden einige Aspekte einer Soziologie der Gefühle vorgestellt. Im Zentrum steht die Frage, welche Perspektiven die Theorie sozialer Systeme in der Fassung, die Niklas Luhmann erarbeitet hat, für eine Soziologie der Gefühle bereithält. Dabei stellt sich heraus, dass die Soziologie der Gefühle bei Luhmann ebenfalls keinen prominenten Stellenwert hat, mit der Theorie ihrer Funktion bei der normativen Amplifikation von Erwartungen zu Ansprüchen und als Immunsystems des Bewusstseins jedoch weiterführende Hinweise vorgelegt hat. Die Einleitung stellt die verschiedenen Beiträge des Heftes vor und konzentriert sich dabei auf eine Theorie der Attributionsambivalenz der Gefühle.
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