Affiliation:
1. Aus dem Isotopenlaboratorium der Farbenfabriken Bayer AG., Werk Elberfeld
Abstract
Es wird die Synthese von 35S-markiertem N- (4′-Sulfamylphenyl) -butansultam- (1.4) (im folgenden Ospolot genannt) beschrieben. - Die tierexperimentellen Untersuchungen an Ratten ergaben: die Resorption erfolgt schnell und nahezu vollständig; geschwindigkeitsbestimmend ist der Austritt der Substanz aus dem Magen. 80-90% der Aktivität werden im Dosisbereich 0,1 bis 10 mg/kg über den Urin, 20 - 10% über die Faeces eliminiert. Im zeitlichen Verlauf der Ausscheidung zeigt sich eine Dosisabhängigkeit: oberhalb einer „Grenzdosis“ von ca. 1 mg/kg wird der überschüssige Aktivitätsanteil beschleunigt ausgeschieden. Neben unverändertem Ospolot wurden im Urin zwei Stoffwechselprodukte nachgewiesen, von denen das eine als oxydatives Folgeprodukt des Ospolot identifiziert werden konnte.
Für die Organe wurde die Aktivitätsverteilung in Abhängigkeit von der Zeit bis zu 8 Tagen nach Applikation von 10 mg/kg p. o. bestimmt. Die Aktivitätskonzentrationen zum gleichen Zeitpunkt unterscheiden sich maximal um den Faktor 100. Die Elimination der Aktivität geschieht unterschiedlich schnell mit biologischen Halbwertszeiten zwischen 3 und 30 Stunden. In vitro-Versuche mit Rattenblut zeigten eine konzentrationsabhängige Verteilung von Ospolot auf Erythrozyten und Serum. Hieraus konnte eine Modellvorstellung entwickelt werden, die die Ergebnisse der in vitro-Versuche quantitativ beschreibt. Überträgt man diese Modellvorstellung auf die in vivo-Versuche, so läßt sich eine Reihe tierexperimenteller Befunde, insbesondere die Dosisabhängigkeit der Ausscheidung, zufriedenstellend deuten.
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