Affiliation:
1. Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Paderborn, Leostraße 19, D-33098 Paderborn
Abstract
Zusammenfassung
: Behinderung als soziales Differenzierungsmerkmal hat trotz seiner weitreichenden Verbreitung und nachhaltigen sozialstrukturellen bzw. individuell-biographischen Bedeutung in den letzten Jahrzehnten wenig Aufmerksamkeit in der Soziologie gefunden. Bei der Suche nach Ansatzpunkten zur Rekonstruktion der Thematik bleiben klassische strukturfunktionalistische wie interaktionistische Perspektiven unbefriedigend, da sie ohne einen Rückgriff auf natürlich-biologische Voraussetzungen sozialen Handelns nicht auskommen. In Anknüpfung an neuere sozialkonstruktivistische Ansätze wird demgegenüber die Zuschreibung von Behinderungen als eine originäre soziale Unterscheidungspraxis vorgestellt und als ein Moment sozialer Differenzierung und sozialer Ungleichheit diskutiert. Obwohl in diesem Zusammenhang vielfach die Relevanz askriptiver Merkmale wie Alter, Geschlechtszugehörigkeit, Hautfarbe oder Behinderung konstatiert wurde, fehlt bislang ein Konzept zur Analyse ihrer spezifischen ungleichheitsgenerierenden Wirkung. Eine vergleichende Betrachtung zeigt, daß sich mit der Kategorie der Behinderung aufgrund der Zuschreibung quasi-natürlicher defizitärer Akteurkompetenzen ein besonderes Muster sozialer Ungleichbehandlung verbindet.
Subject
Sociology and Political Science
Cited by
9 articles.
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