Affiliation:
1. Blücherstraße 36, D-34123 Kassel
Abstract
Zusammenfassung
Das Problem, wie erwachsene Kinder abwägen und entscheiden, wenn die eigene Erwerbstätigkeit mit dem Hilfe- und Pflegebedarf eines betagten Elternteiles in Konflikt gerät, wird hier zum empirischen „Wetzstein“ für die handlungstheoretische Erklärung sozialen Handelns. Dazu zieht die Autorin Ansätze aus der Familiensoziologie wie auch (insbesondere neuere) Rational Choice-Modelle heran. Deren Annahmen und Gehalt zur Erklärung sozialen Handelns werden kritisch diskutiert. Zur Überwindung der Dichotomie zwischen dem „übersozialisierten“ Akteur des Ansatzes normativen Handelns und dem Homo oeconomicus des Rational Choice-Ansatzes schlägt die Autorin die handlungstheoretischen Modelle Alfred Schütz’ und Pierre Bourdieus vor. Deren größere Angemessenheit an den Gegenstand wird anhand der empirischen Handlungs- und Wissensmuster der Akteure gezeigt. Zu ihrer Analyse bedarf es Kategorien, die die soziale Gebundenheit der Zielsetzungen und Präferenzen und zugleich den strategischen Umgang mit sozialer Wertschätzung, wie er sich in Praxisstrategien erwachsener Kinder zeigt, erfassen. Schütz Begriff des sozialen Wissensvorrates und Bourdieus Konzept einer Ökonomie der Praxis leisten beides.
Subject
Sociology and Political Science
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Cited by
6 articles.
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