Abstract
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Dieser Beitrag untersucht drei Beispiele zur Überwindung von Vergänglichkeit und Endlichkeit, einer Inversion der Vanitas-Motivik, vor allem in den Klangkünsten: Wie ist es technisch möglich und kulturell zu bewerkstelligen, dem Verwehen von Klängen entgegenzuwirken? Die transhistorische Übertragungstheorie der médiologie von Régis Debray wird hierbei genutzt, um Formen und Strategien zur ‚ewigen Übertragung’ jeweils näher zu bestimmen. Ausgehend von Edisons Bewerbung des Phonographen als eines Hilfsmittels für hörbare Testamente von Verstorbenen wird die Aufführung von John Cages ORGAN 2/ASLSP in Halberstadt, das Vorhaben einer Millennium Clock der Long Now Foundation von Stewart Brand und Brian Eno sowie die Pressung der kremierten Asche eines Verstorbenen in einer Vinylschallplatte durch die Firma Andvinyly untersucht.
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