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1. Fakultät IV: Sozialwissenschaften , Hochschule für Polizei Baden-Württemberg ( Sturmbühlstraße 250 , Villingen-Schwenningen ) Germany
Abstract
Abstract
Hartz IV und die Agenda 2010 haben die deutsche Sozialpolitik verändert und eine zwei Jahrzehnte andauernde Debatte über Gerechtigkeit ausgelöst. Der Aufsatz untersucht den Einfluss des US-amerikanischen Workfare-Ansatzes während der Präsidentschaft von Bill Clinton (1992–2000) auf die Herausbildung und Entwicklung des neuen Paradigmas des aktivierenden Sozialstaats in der SPD. Nikolas Dörr zeigt, dass Clintons Wahlerfolge und Arbeitsmarktbilanz eine Vorbildwirkung für Mitte-Links-Parteien in Europa entfalteten, die sich schließlich im von Clinton und dem britischen Premier Tony Blair prominent propagierten Third Way widerspiegelte. Insbesondere Gerhard Schröder und Bodo Hombach forderten eine Orientierung am US-Beispiel, was in der SPD zu innerparteilichen Streitigkeiten führte. Auch wenn es letztlich nur zu wenigen konkreten Transfers kam, argumentiert der Beitrag, dass die Philosophie des aktivierenden Sozialstaats durch Clintons Sozialpolitik beeinflusst wurde.