Affiliation:
1. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr ( Zeppelinstraße 127/128 , Potsdam ) Germany
Abstract
Abstract
Ausgehend von der Entwicklung im 19. Jahrhundert wendet sich der Autor dem Phänomen der Be-nennung von Kasernen zu. Erst im ideologischen Zeitalter des 20. Jahrhunderts erhielten sie die Namen von Personen, Orten oder Gemarkungen. In der Bundesrepublik Deutschland war die Benennung von Kasernen immer auch eine Auseinandersetzung um die Erinnerungskultur in der Bundeswehr. Kritiker störten sich vor allem an den nach Wehrmachtsoffizieren benannten Kasernen, schienen sie doch für innenpolitisch motivierte Kontinuität und vordemokratische Gesinnung zu stehen. Vor dem Hintergrund dieser in der Öffentlichkeit wie in der Zeitgeschichtsschreibung bis heute virulenten Debatte spannt der Aufsatz einen Bogen vom 19. Jahrhundert bis in das Jahr 1995 und zeigt erstmals, dass Kasernenbenennungen auch im Zusammenhang mit staatspolitischen Zielsetzungen der Bundesrepublik Deutschland zu verstehen sind.