Affiliation:
1. Fritz Bauer Institut Norbert-Wollheim-Platz 1 , Frankfurt am Main , Germany
Abstract
Abstract
Die Einflussmöglichkeiten von Opfern der nationalsozialistischen Terrorherrschaft in den bundesdeutschen Strafverfahren gegen NS-Verbrecher waren sehr begrenzt, denn als Zeuginnen und Zeugen hatten sie den streng formalisierten Anforderungen der Strafjustiz zu entsprechen. Seit den 1950er Jahren versuchten jüdische Organisationen daher, über Nebenklagen in den Prozessen mehr Einfluss zu gewinnen und eigene Forderungen deutlich zu artikulieren. Katharina Stengel zeichnet die teils kontroversen Diskussionen innerhalb der internationalen jüdischen Organisationen nach, untersucht die Bedeutung der Nebenklage im Frankfurter Auschwitz-Prozess und einigen anderen NS-Verfahren und geht auf die wichtige, aber kaum bekannte Mithilfe der jüdischen Organisationen bei der Vorbereitung der Prozesse ein.