Affiliation:
1. Berliner Kolleg Kalter Krieg , Institut für Zeitgeschichte München–Berlin Zimmerstraße 56 Berlin Germany
2. Institut für Zeitgeschichte , Tschechische Akademie der Wissenschaften , Vlašská 9 , Prag 1, Tschechische Republik Czech Republic
Abstract
Abstract
Hat sich die Zeitgeschichte im Zuge des sensory turn jüngst vermehrt mit Bildern und Klängen befasst, spielen Gerüche bislang eine untergeordnete Rolle. Im Zusammenhang mit Immissionen aus Industrie und Landwirtschaft führten aber gerade üble Gerüche immer wieder zu politischen Konflikten. Anhand des sogenannten Katzendreckgestanks, der in den 1970er Jahren erstmals aktenkundig wurde, lässt sich nachvollziehen, wie Geruchskonflikte grenzüberschreitende Komplikationen verursachen konnten. Mehr als zehn Jahre lang belastete diese Affäre die Beziehungen zwischen der ČSSR, der Bundesrepublik und der DDR. Bodo Mrozek und Doubravka Olšáková analysieren, wie Gerüche technisch vermessen, vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs politisiert und schließlich in internationalen Kooperationen im Zeichen der Détente praktisch bekämpft wurden.