Affiliation:
1. Forschungsinstitut Manfred von Ardenne, Dresden-Weißer Hirsch
Abstract
Über in-vitro-Messungen zur selektiven Thermosensibilisierung von Krebszellen durch intrazellulare H2O2-Entwicklung mit Hilfe von K-Vitaminen, insbesondere K3-natrium-bisulfit wird berichtet. Die zur Thermosensibilisierung notwendige H2O2-Dosis beträgt nur etwa 1/10 der normotherm zur Vernichtung der Krebszellen erforderlichen Dosis. Dieser Befund kennzeichnet einen prinzipiellen Vorteil für die in-vivo-Realisierung und mit ihm in Zusammenhang steht das wichtige Meßergebnis, daß die selektive Thermosensibilisierung durch K3 erst bei O2-Partialdrucken unter 1,5 Torr sich kritisch verschlechtert. Als Brücke zur in-vivo-Situation wird in speziellen Meßreihen die Abhängigkeit der Thermosensibilisierung von der Konzentration der K-Vitamine, von der Krebszellendichte, vom O2-Partialdruck und vom pH-Wert untersucht. Da in Übereinstimmung mit dem Reaktionsschema der intrazellularen H2O2-Entwicklung kein wesentlicher Verbrauch an K-Vitamin durch die Krebszellen gefunden wurde, besteht Aussicht auf Realisierung einer Sensibilisierungsdosis mit geringer Streuung im Patientenkörper. Nach Abschätzungen zur in-vivo-Dosierung wird über erfolgreiche Versuche zur selektiven Thermosensibilisierung von Krebszellen in vivo bei Mäusen mit K3-natrium-bisulfit berichtet. Nach oraler Applikation einer verträglichen K3-natrium-bisulfit-Dosis gelang mit der Hyperthermiedosis von nur 41 °C -40 min die selektive Abtötung von 90% der Zellen ihres Ascites-Tumors ohne kritische Schädigung gesunder Zellen des Tieres. Auf Grund der Ergebnisse wird abgeschätzt, daß allein durch die Thermosensibilisierung mit K3-natrium-bisulfit die therapeutisch notwendige Temperaturdosis auf Werte (≈ 41 °C 40 bis 60 min) gemindert wird, die bei Einsatz unserer Hyperthermietechnik auch älteren Menschen zumutbar sind.
Bei den besprochenen beiden Arten der Thermosensibilisierung beruht die Selektivität hauptsächlich auf der Ausnutzung jener Unterschiede, die nach O. WARBURG für im Körper lebende Krebszellen generell charakteristisch sind (Gärungsstoffwechsel bzw. Übersäuerung und besonders die Katalasearmut). Hierauf und auf dem gefundenen Wirksambleiben der Thermosensibilisierung bis herab zu O2-Partialdrucken von nur 1 Torr gründet sich unsere Hoffnung, daß die künftige Krebs-Mehrschritt-Therapie eine universelle Krebstherapie sein wird.
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