Affiliation:
1. Johannes Gutenberg-Universität Mainz Institut für Soziologie Mainz Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Die Soziologie der Bewertung fokussiert bislang vor allem die Perspektive der Bewertenden und konzipiert Bewertung als etwas, das Bewertende tun. Dieser Einseitigkeit stellt der Aufsatz die Ambivalenz und Perspektivität seines Forschungsgegenstands gegenüber. Er untersucht die Pflegebegutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK). Das Verfahren knüpft ein begehrtes Gut (Versicherungsleistungen) an die situative Zurschaustellung einer sozial unerwünschten Eigenschaft (Unselbständigkeit). Es trägt daher Züge einer ‚invertierten Prüfung‘: je schlechter die Bewertung, desto besser. Die Ambivalenz des Phänomens ergibt sich aus einer Differenz von Perspektiven: Was für die Begutachtete wertvoll ist, mag für eine Angehörige unpraktisch und für die Gutachterin wahr sein. Diese Komplexität fächert der Aufsatz anhand einer ethnografischen Einzelfallstudie auf und entwickelt daraus Vorschläge zur Konzeption von Bewertung.
Subject
Sociology and Political Science
Cited by
2 articles.
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