Abstract
Zusammenfassung
Der Artikel diskutiert mehrere Beobachtungen zu Psalm 86, seine Form und Inhalte, seine Autorenschaft, seine Position im Rahmen des Psalters und seine literarische Geschichte. Die Autoren schlussfolgern daraus, dass es immer schwieriger wird, den Beitrag spezifischer Gruppen von Autoren in den Psalmen zu leugnen. Vieles spricht dafür, dass neben den »Gerechten« ṣaddîqîm, vor allem die »Frommen« ḥasîdîm, aber auch die »Armen« ʿanāwîm und »Elenden« ’æbyônîm nicht nur als Selbstbezeichnungen, sondern auch als Unterschriften von Psalmenautoren und Redaktionskreisen verstanden werden müssen. Defintionsabhängig sind diese Autorengruppen als Bewegungen, Parteien oder als sonstige Gruppen zu bezeichnen. Hinweise deuten darauf, dass sie zumindest als unterschiedliche Autoren mit leicht unterschiedlichen sozialen Dialekten zu verstehen sind. Der Beitrag verbindet formkritische und redaktionskritische Methodik mit sozialwissenschaftlichen Ansätzen und kommt zu dem Schluss, dass der relativ junge Psalm 86 ursprünglich ein Psalm der »Armen« und »Elenden« war, der von einer Gruppe von Chassidim später übernommen wurde.
Subject
Religious studies,History