Affiliation:
1. Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Soziologie , Jakob-Welder-Weg 12 , Mainz Germany
2. Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Soziologie , Jakob-Welder-Weg 20 , Mainz Germany
Abstract
Zusammenfassung
Der Beitrag verbindet zwei weit auseinander liegende methodische Welten. Wir schlagen vor, das Verfahren der hermeneutischen Sequenzanalyse zur Interpretation Agentenbasierter Modellierungen zu verwenden, einer sich aktuell verbreitenden Methode sozialwissenschaftlicher Forschung. Ihr Ziel besteht in der technikgestützten Konstruktion von Szenarien, in denen spezifische soziale Konstellationen durchgespielt werden. Das konkrete Simulationsmodell, welches wir dabei exemplarisch heranziehen, bezieht sich auf Gewalteskalationen innerhalb krimineller Netzwerke. Die Simulationsresultate sind als narrative Szenarien formuliert, die hier exemplarisch einer Sequenzanalyse unterzogen werden. Damit demonstrieren wir, dass hermeneutische Sequenzanalysen zur Strukturgeneralisierung und Validierung Agentenbasierter Modelle eingesetzt werden kann. Darauf basierend schlagen wir eine digitale Hermeneutik vor, welche soziale Simulation mit der Dimension des sozialen Sinnes verbindet.
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