Affiliation:
1. Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Kassel, Institut für Sozialwesen, Fachgebiet Sozialpolitik , Arnold-Bode-Str. 10, 34127 Kassel Germany
Abstract
Zusammenfassung
Schon seit einiger Zeit diskutiert die Soziologie verstärkt die Rolle von Emotionen im Sozialgefüge von Gegenwartsgesellschaften, auch mit Bezug auf Erfahrungen in Kontexten von Berufs- und Sorgearbeit. Dabei geht es u.a. um Schamgefühle. Prominente soziologische Beschreibungen legen nahe, dass diese Erfahrungen – mittels der Übernahme einer (tatsächlichen oder imaginierten) negativen Fremdperspektive – die Akzeptanz einer ‚angestammten‘ sozialen Position, also Konformität, erzeugen. Einige Ansätze setzen zwar andere Akzente, beziehen diese aber selten auf die o.g. Kontexte. Im Rückgriff auf die dokumentarische Auswertung sieben narrativer Interviews zeigt dieser Beitrag anhand von drei exemplarischen Fallanalysen, dass es Muster der Deutung lebensgeschichtlich einschneidender Schamerlebnisse gibt, die auf andere Prozesse verweisen, konkret: die Eingrenzung von Aufstiegsambitionen, das Abdriften und der Wechsel des Bezugssystems. Scham erscheint hier als wichtiger Katalysator emergenter Re-Positionierungen, mit Folgen für Identitätsentwürfe und ein bestehendes Ordnungsgefüge. Es wird diskutiert, ob diese mikrosoziologisch beobachtbaren Re-Positionierungen Einfluss auf die soziale Ordnung haben.
Cited by
3 articles.
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