Affiliation:
1. Universität Innsbruck, Institut für psychosoziale Intervention und Kommunikationsforschung , Schöpfstr. 3 , Innsbruck Austria
2. Pädagogische Hochschule Zürich , Lagerstr. 5 , Zürich Switzerland
Abstract
Zusammenfassung
Der vorliegenden Artikel widmet sich der Frage, mit welchen Begriffen – etwa Beruf, Beratung, Expertentätigkeit, Profession – sich palliative Pflege adäquat erfassen lässt. Ein Ausgangspunkt ist der im Feld geäußerte Anspruch, diese sei als Profession zu verstehen. Eine theoretische Modellierung zeigt, dass Palliativpflege als ein professionalisierungsbedürftiges Handlungsfeld verstanden werden kann. Mithilfe von Fallerzählungen zweier qualifizierter Pflegender aus diesem Bereich wird sondiert, ob bestehende Handlungsorientierungen dem theoretischen Entwurf entsprechen. Dabei zeigen sich Professionalisierungsdynamiken, aber ebenso deutlich Tendenzen einer „(Noch-)Nicht-Professionalisierung“. Für Ersteres steht insbesondere die „Fallperspektive“, also jene basale „Selektivität der Wahrnehmung“, mit der die in einer Lebenspraxis bestehende spezifische Krise überhaupt erkannt und dargestellt werden kann (Maiwald, Bergmann). Für Letztere stehen zum Beispiel eine Expertenorientierung, welche die Hilfsbedürftigkeit der Klientinnen und Klienten letztlich an diese zurückdelegiert, oder auch Formen kompensatorischer Entgrenzung in ungefilterte Diffusität. Neben der begrifflichen Diskussion entsteht ein Bild von Chancen, Grenzen und Belastungen „semi-professionell“ ausgeführter Tätigkeiten für alle Beteiligten.
Reference40 articles.
1. Behrens, J., Weber, A., & Schubert, M. (Hrsg.). (2012). Von der fürsorglichen Bevormundung über die organisierte Unverantwortlichkeit zur professionsgestützen selbstbestimmten Teilhabe? Beiträge zur Transformation des Gesundheits- und Sozialsystems nach 1989. Opladen: Barbara Budrich.
2. Behrens, J. (2019). Theorie der Pflege und der Therapie: Grundlagen für Pflege- und Therapieberufe. Bern: Hogrefe.
3. Bischoff-Wanner, C. (1992). Frauen in der Krankenpflege: Zur Entwicklung von Frauenrolle und Frauenberufstätigkeit im 19. und 20. Jahrhundert (Überarb. und erw. Neuausg.). Frankfurt a. M. [u.a.]: Campus.
4. Bobbert, M. (2012). Ethische Fragen medizinischer Behandlung am Lebensende. In M. Anderheiden, & W. U. Eckart (Hrsg.), Handbuch Sterben und Menschenwürde (Band 2) (S. 10991114). Berlin: De Gruyter.
5. Bobbert, M. (2013). Menschenwürde und Pflege. Schutz der Handlungsfähigkeit. In J. Joerden, E. Hilgendorf, & F. Thiele (Hrsg.), Handbuch Menschenwürde und Medizin. Ein interdisziplinäres Handbuch (S. 651-666). Berlin: Duncker & Humblot.
Cited by
2 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献