Affiliation:
1. Universität Bonn Bonn Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Ungewissheiten, Mehrdeutigkeiten und Ambivalenzen zählen zu den Charakteristika der gesellschaftlichen Realität wie auch unserer menschlichen Existenz. Soziologische und sozialpsychologische Studien zeigen, dass Ambiguitätstoleranz für die Gestaltung des Selbst- und Weltverhältnisses, für soziale Interaktionen und die Bildung von Identität grundsätzlich relevant ist. Dabei ist diese Fähigkeit bei Individuen in unterschiedlichem Maße ausgeprägt. Die Fähigkeit, mit Ambiguitäten umzugehen, wird besonders dann beansprucht, wenn schwerwiegende Verluste oder gravierende Veränderungen der Lebensumstände bewährte Erlebens-, Bewertungs- und Handlungsmuster irritieren und eine Neuorientierung erforderlich machen.
Ambiguitätstoleranz wird in diesem Beitrag als eine Fähigkeit verstanden werden, die dabei helfen kann, mit widrigen Umständen und Krisen umzugehen. Sie wird als eine Resilienz-förderliche psychosoziale Fähigkeit konturiert, die dabei hilft, Ungewissheiten und Ambivalenzen aushalten und gestalten zu können. Ambiguitätstoleranz ist für Resilienz in existenzieller, sozialer und ethischer Hinsicht relevant. Dabei ist sie funktional auf biografisch bedeutsame Sinnimplikationen angewiesen ist, um wirksam zu sein. Der Beitrag geht der Frage nach, wie Ambiguitätstoleranz konzeptionell zu Resilienz beitragen kann und inwiefern diese Fähigkeit dabei im weiten Sinne spirituell dimensioniert ist.
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