Affiliation:
1. Tübingen Tübingen Germany
Abstract
Zusammenfassung
In der Pflege legt sich durch die Anwendung traditioneller Bedürfnismodelle die Versuchung nahe, auf Spiritualität in gleicher Weise wie auf andere Bedürfnisse einzugehen. Dadurch wird die spezifische Dynamik des spirituellen Sehnens und Begehrens nicht angemessen berücksichtigt. Die zentrale Frage ist, wie menschliche Bedürfnisse und ein unstillbares Sehnen, das oft als Sehnsucht nach dem Göttlichen gedeutet wurde, zusammenhängen. Das entsprechende lateinische Wort ist desiderium. Es ist ein Schlüsselbegriff christlicher Spiritualität. Der folgende Beitrag erläutert psychologische und philosophische Einsichten, die mit diesem Begriff verbunden sind, und zeigt, wie sie den Gegenwartsdiskurs voranbringen. Zentral ist dabei die Einsicht des Thomas von Aquin, dass das sehnsuchtsvolle Verlangen nach letztem Glück in jedem Bedürfnis verborgen anwesend ist. Dies bringt der Terminus „implizite Spiritualität“ zum Ausdruck. Abschließend werden Impulse für Spiritual Care formuliert. Auch für die virulente Frage, welcher Spiritualitätsbegriff für Spiritual Care hilfreich ist, ergeben sich Einsichten.
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