Affiliation:
1. Aus dem Botanischen Institut der Tierärztlichen und Technischen Hochschule Hannover
Abstract
Ausgehend von den experimentellen Befunden Struggers (1940) über die Acridinorange-Fluochromierung lebender und toter Zellen wurden die physikalisch-chemischen Grundlagen dieses optisch sehr interessanten Farbstoffes und seiner Speicherung in lebenden und toten Zellen ermittelt. Die qualitativen Angaben Struggers konnten durch quantitative kolorimetrische Messungen voll bestätigt werden. Darüber hinaus wurde gefunden, daß das erhöhte Speicherungsvermögen des toten Protoplasten durch eine Verschiebung des IEPM des Protoplasmas verursacht wird. Diese ist der Ausdruck für eine bestimmte strukturelle Änderung des lebenden Substrates, welche beim Absterben eintritt. Kataphoretische Untersuchungen an lebenden und toten Hefezellen bestätigten dieses Ergebnis und zeigten weiterhin, daß der Farbstoff elektrostatisch gebunden wird. Bei dieser Gelegenheit wurde die Methodik kataphoretischer Untersuchungen an einzelnen Zellen verfeinert. Wie qualitative spektroskopische Untersuchungen des Acridinorange in wäßriger Lösung ergaben, wird die unterschiedliche Fluoreszenzfarbe verschieden konzentrierter Lösungen durch selektive Löschung der kurzwelligeren Fluoreszenzbande oder deren Verschiebung in das längerwellige Gebiet hervorgerufen. Die außerordentlich große fluoreszenzmikroskopische Nachweisempfindlichkeit des Acridinorange konnte rechnerisch ermittelt werden. Außerdem konnte die große Affinität des Farbstoffions zu negativ geladenen Gruppen des Plasma-Eiweißes auf Grund einer gegenseitigen morphologischen Abstimmung aufgezeigt werden.
Cited by
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