Abstract
Die Möglichkeit einer messenden Verfolgung von komplexen Bindungen Seltener Erden-Ionen in Lösung auf polarographischem Wege wird aufgezeigt. Als für diese Zwecke geeignetstes Element wird das Europium herangezogen, das gleichzeitig auch Aufschluß über das Komplexbildungsverhalten der zweiwertigen Seltenen-Erden-Ionen zu geben vermag. Die Anionen folgender organischer Oxysäuren ergeben in abnehmender Reihenfolge komplexe Bindungen des dreiwertigen Ions, deren Maß aus der Größe der Verlagerung der polarographischen Reduktionsstufe - der Kathodenreaktion Eu3+ + ⊝ = Eu2+ entsprechend - feststellbar ist : Citronensäure, Weinsäure, Milchsäure, Apfelsäure, Mandelsäure und Salicylsäure. Die Komplexitätskonstante der Citratkomplexbildung wird größenmäßig festgelegt. Auch in Acetatlösung ist die Europium-Reduktionsstufe gegenüber der reinen Chloridlösung zu unedlerem Potentialwert verschoben. Beim zweiwertigen Ion ist keine Neigung zur Bildung von Komplexen festzustellen, was sich auch mit dem erdalkaliähnlichen Verhalten deckt. Mit Aminosäuren, die vielfach zur Bildung innerer Komplexe führen, ist auch bei den dreiwertigen Seltenen-Erden-Ionen in den zugänglichen Konzentrationsbereichen keine Komplexbildung nachzuweisen. Die Komplexbildungsaffinität der in carbonatalkalischen Lösungen erhältlichen Carbonatkomplexe entspricht etwa jener der in sauren Lösungen verfolgten Citratkomplexe.
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