Abstract
Zusammenfassung
Anhand unterschiedlicher Fallbeispiele aus dem 5. Jahrhundert wird gezeigt, dass die Mobilität barbarischer Verbände in der Regel ein temporäres Phänomen darstellte. Der Alterungsprozess der Kerngruppen kriegerischer mobiler Verbände erhöhte mit der Zeit den Druck auf den Anführer, nach Ansiedlungsmöglichkeiten zu suchen. Der Prozess der Ansiedlung selbst überführte den Anführer einer mobilen Kriegergemeinschaft in die neue Rolle eines Herrschers über ein stehendes Heer. Er war mit enormem ökonomischem Aufwand verbunden und führte offenbar dazu, dass die Herrscher sich verstärkt um dynastische Absicherung bemühten, obwohl eine solche während der liminalen Phase des Übergangs in der Regel zum Scheitern tendierte.
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