1. In ihrer ersten ausführlichen Arbeit schildern E. Klebs und C. Tomasi-Crudeli (Stud. über die Ursache des Wechselfiebers und der Malaria. Arch. f. exper. Pathol. XII), „dass die Bacillen in Glieder zerfallen, vor oder nach diesem Vorgange aber in ihrem Innern Sporen entwickeln”. Abbildung: Taf. IV. Fig. 1 u. 2. (Diese Form entspräche der Lückenbildung des Bacillus leprae.) — Cuboni und Marchiafava nun geben als ein Entwicklungsstadium eine Zeichnung auf Taf. III Fig. 6 des XIII. Bandes desselben Archivs (Neue Studien über die Natur der Malaria), welche ganz und gar, wie erwähnt, den Modus unserer (Lepra-) Kugelsporen veranschaulicht. Im Nachtrage II erschelnt dazu S. 279 desselben XIII. Bandes folgende Notiz von Tomasi-Crudeli: „Die Fig. 6 der Abbildungen, welche die Arbeit von Cuboni und Marchiafava begleiten, stellt wahrscheinlich ein Stadium des Zerfalls des ursprünglichen Bacillus dar, kurz vor dem Freiwerden der Sporen. In der That erscheint in diesem Stadium der Durchmesser der Sporen immer grösser, als derjenige der Stäbchen, während das umgekehrte Grössenverhältniss in unseren Zeichnungen (siehe Bd. XI. Fig. 1, 2, 7, 4) zu constatiren ist. Dieses Zerfallsstadium findet sich bei den Menschen am häufigsten dann, wenn der febrile Access bereits völlig entwickelt ist. — Im Anfange des Anfalls (im Kältestadium) dagegen finden sich Formen, welche der nachträglich eingesendeten Fig. 8 Taf. III (XIII) entsprechen, welche dem Blute verschiedener Kranker entnommen sind. — Es scheint mir, dass von diesen Formen, welche mit von uns beobachteten vollkommen übereinstimmen, diejenigen, welche in Fig. 6 derselben Tafel abgebildet sind, ganz allmählich Uebergänge stattfinden.”
2. Ich erwähne hier eine gegentheilige Ansicht: Soc. de Biologie 11. Dec. 1880. — Revue de Médec. 1881. p. 71: M. E. Gaucher und Hillairet theilen ihre Untersuchungen über den Lepraparasiten mit. Sie fanden in dem Blute der Fingerspitze und besonders in dem von Tuberkeln eine ziemlich beträchtliche Zahl von Bakterien; die meisten beweglich, einige punktförmig, andere stäbchenartig, bisweilen auch kleine Reihen von Monaden, zu zwei oder drei neben einander gelagert. Sie haben die Bakterien mit Erfolg cultiviren können; das Blut zwischen 2 Glasplatten aufbewahrt und nach 3 Wochen untersucht, enthielt eine grosse Zahl unbeweglicher Monaden, Ketten von gegliederten Monaden, Stäbchen und selbst lange verästelte Fäden, die meist in mehrere Abtheilungen gegliedert schienen und ganz und gar den Eindruck von Mycelfäden machten.