Abstract
ZusammenfassungPathologien des tiefen Rückens, der Becken- sowie Knie- und Hüftgelenke werden immer wieder mit einer Messung der Beinlänge und Feststellung einer Beckenasymmetrie in Verbindung gebracht. Aufgrund dieser Messungen werden therapeutische Wege eingeschlagen. Zu diesem Thema wurden auf der Basis einer systematischen Literatursuche in zwei maßgeblichen Datenbanken 28 Artikel ermittelt. Die inhaltliche Analyse beschäftigt sich v. a. mit der Variationsanatomie des Beckens sowie der Reliabilität palpatorischer und apparativer Bestimmungen von knöchernen Referenzpunkten am Becken. Hieraus ergeben sich maßgebliche Erkenntnisse: Eine Variationsanatomie des Beckens ist häufig und kommt auch bei nichtsymptomatischen Personen vor. Die palpatorische und apparative Bestimmungen der knöchernen Referenzpunkte sind gering bis moderat reliabel. Der Rückschluss von einer festgestellten Beckenasymmetrie auf den Einfluss bestehender oder noch zu erwartender Rücken‑, Hüft- oder Beckengelenkbeschwerden ist nach derzeitiger Studienlage zumindest umstritten und daher nicht empfehlenswert.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Complementary and alternative medicine,Physical Therapy, Sports Therapy and Rehabilitation,Complementary and Manual Therapy