Abstract
ZusammenfassungDer demografische Wandel stellt die Kommunen vor zahlreiche Herausforderungen: Darunter sind insbesondere die Effekte der Altersstruktur (ausgabensteigernde Effekte durch Jugendlastigkeit, tendenziell entlastende Effekte durch eine ansteigende Quote an über 65-Jährigen), aber auch sog. Kostenremanenzeffekte zu nennen. Zur empirischen Überprüfung, inwiefern sich die Bevölkerungsstruktur und der Bevölkerungsrückgang auf die kommunalen Haushalte auswirken, wird auf einen Datensatz der kreisangehörigen Gemeinden und kreisfreien Städte Mecklenburg-Vorpommerns im Zeitraum 2000–2016 zurückgegriffen.Im Ergebnis zeigt sich, dass sich der andauernde Rückgang der Einwohnerzahlen und die verändernde Altersstruktur in den Kommunen Mecklenburg-Vorpommerns zu einem höheren Niveau von Pro-Kopf-Zuschussbeträgen und -Ausgaben führen. So wird zum einen deutlich, dass höhere Anteile von unter 6‑Jährigen sowie 6‑ bis 18-Jährigen zu Mehrbelastungen in den Gemeinden und Städten führen. Die bislang vermehrt in der finanzwissenschaftlichen Literatur beschriebenen Kostenremanenzen werden zum anderen statistisch signifikant nachgewiesen, wobei die Ergebnisse der geografisch gewichteten Regression einen stärkeren Kostenremanenzeffekt in Gemeinden mit einem höheren Bevölkerungsrückgang anzeigen.Mit Blick auf den Kommunalen Finanzausgleich bietet es sich daher an, die demografischen Sonderbedarfe der Gemeinden gezielt bei der Bestimmung des Finanzbedarfs zu veredeln. Der Bevölkerungsrückgang könnte dabei nach geografischer Lage und somit nach Stärke des Kostenremanenzeffektes unterschiedlich stark berücksichtigt werden.
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Springer Science and Business Media LLC
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